10. Juli 2015

Rezension: The Wolves of Mercy Falls 02: Ruht das Licht von Maggie Stiefvater

 

Ruht das Licht
von Maggie Stiefvater

Preis: 18,99
Band: 02
Buchreihe: The Wolves of Mercy Falls
Seitenanzahl: 400
Format: Gebundene Ausgabe
Originaltitel: Linger
ISBN: 978-383-900-118-9
Verlag: script5
Erscheinungsdatum: 01.09.2011





Obwohl alles verloren schien, ist Sam zu Grace zurückgekehrt. Er hat den Wolf in sich besiegt und jetzt liegt ein ganzes Leben in seiner Menschengestalt vor ihm. Doch nun ist es Grace, deren Zukunft ungewiss erscheint. Sie, die sich ihrer menschlichen Haut immer so sicher war, hört nachts die Stimmen der Wölfe und weiß: Sie rufen nach ihr. Wogegen Grace sich mit aller Macht wehrt, wäre Cole hochwillkommen. Cole wünscht sich nur eines: Vergessen. Vergessen, wer er ist. Vergessen, was er getan hat. Die Wolfshaut ist seine Zuflucht. Doch trotz der eisigen Kälte gelingt es ihm nicht, die Wolfsgestalt dauerhaft anzunehmen. Als Coles Vergangenheit ihn einholt und sich immer mehr neugierige Augen auf die Wölfe richten, muss Sam zusehen, wie seine Welt zerbricht: Das Rudel schwebt in größter Gefahr und Grace hält nur noch die Liebe zu ihm in ihrem menschlichen Leben. Sam ahnt, dass der Wolf in ihr eines Tages siegen wird.
Auch dieses Mal wurde das Cover romantisch und wunderschön gestaltet und konnte mich voll und ganz überzeugen. Insgesamt wurde die Trilogie sehr liebevoll und romantischsüß gestaltet. Der erste Band wurde in sommerlichen Farbtönen (Rot, Orange, etc) gehalten. Nun waren die kalten Farben an der Reihe, was mir sehr gut gefällt ist der Jahreszeitenwechsel der auf den Covern stattfindet. Und es wurde symbolisch immer ein Wolf in das Cover eingearbeitet, sowie die Person der Beiden die sich nicht in einen Wolf verwandelt.

Die Autorin, Maggie Stiefvater, schrieb das Buch in vier wechselnden Perspektiven: Grace, Sam, Isabel und Cole. Das erste Mal als die Geschichte aus der Sicht von Cole erzählt wurde dachte ich nur: Wer zur Hölle ist Cole?! Nach einigen Kapiteln legte sich meine kurzzeitige Verwirrung aber. Ich finde es faszinierend wie die vier Perspektiven sich unterscheiden: Grace sieht und erzählt immer alles logisch und strukturiert, Sam ist dagegen sehr emotional, Isabel glänzt durch ihre Zickigkeit und ihre amüsante Sturheit. Cole ist ein sehr wütender, impulsiver und dennoch ein sehr sympathischer „Erzähler“. Dass sich der Kreis der Erzähler verdoppelt hat, konnte mich zu Beginn nicht wirklich begeistern, aber ich gewöhnt mich schnell daran.
Maggie Stiefvaters Schreibtechnik ist immer noch sehr detailliert, authentisch und sie beeinflusst meine Gefühle während und nach dem Lesen ihres Buchs. Ich fand mich eigentlich recht schnell wieder in die Story ein.

„Sam: "Es waren doch nur achtundvierzig Stunden, bis ich sie wiedersehen würde. Das war doch nicht viel. Ein winziger Tropfen in dem Meer von Zeit, das unser gemeinsames Leben war. Vor uns lag jetzt die Ewigkeit. Ich mußte endlich anfangen, daran zu glauben." Zitat, S. 167

Mit Cole hat die Autorin einen neuen und interessanten Protagonisten in die Geschichte eingebaut. Cole gehört zu den neu erschaffenen Wölfen von Beck. Um seinem bisherigen Leben zu entfliehen will er nur noch ein Wolf sein, oder er bringt sich irgendwann selbst um. Doch leider gelingt es ihm nicht auf Dauer ein Wolf zu bleiben, obwohl es eigentlich sehr kalt ist. Und er hat ein Geheimnis das nicht nur ihn sondern auch das restliche Rudel in Gefahr bringt. Die einzige die ihn beschäftigt oder die er mehr an sich heranlässt als alle anderen ist Isabel. Sie hat seinen Schutzpanzer aus Wut und Suizidgedanken angekratzt und ich bin gespannt wie es mit den Beiden weitergehen wird.

Sam und Grace haben eigentlich ihr Glück gefunden, aber es scheint ihnen in diesem Band ungewollt zu entgleiten. Ich finde es schön wie die beiden aufeinander bauen und dass die Autorin das Glück der beiden nicht durch eine 3. Person (Stichwort Dreiecksbeziehung) oder Zweifel ins Wanken bringt. Dennoch haben sie gegen Grace nervige Eltern (die bisher nie für Grace da waren und jetzt plötzlich versuchen ihre Tochter zu kontrollieren) anzukämpfen und als ob das nicht reichen würde, muss Grace auch noch dafür kämpfen ihre menschliche Haut nicht zu verlieren.
Was ich ein bisschen schade fand war, dass die Liebesgeschichte von Sam und Grace, immer bedeutungsloser erschien. Die Beziehung der Beiden wirkte auf mich plötzlich sehr kühl, distanziert. Erst zum Ende hin erreichten mich die Gefühle von Sam und Grace wieder, wenn die Bedrohung der Trennung präsenter ist denn je.

Und dann gibt es noch Isabel, ihr wird in diesem Band eine größere Rolle zuteil. Der Verlust ihres Bruders Jack nagt noch immer an ihrem Gewissen und Schuldgefühlen. Dann kommt auch noch ein Cole St.Claire daher, zudem sie sich irgendwie hingezogen fühlt, obwohl er kein Mensch ist und auch nie wieder einer sein will. Ergo sie wird mit ihm nie dasselbe haben wie Sam mit Grace. Daher kann ich es absolut nachvollziehen wieso sie sich hinter ihrer Zickigkeit und ihrem Sarkasmus versteckt. Hätte ich an ihrer Stelle wahrscheinlich auch getan.

Das Buch endete mit einem riesengroßen Cliffhanger, sodass dem Leser gar nichts anderes übrig bleibt als das dritte Buch auch noch zu lesen. Und genau das werde ich jetzt auch tun.

Alles in allem hat mir das Buch gut gefallen, zwar nicht so gut wie der erste Band aber gut. Das lag hauptsächlich an der in den Hintergrund getretenen Beziehung von Grace und Sam. Ich bin ehrlich, nach einiger Zeit ging mir Grace mit ihrer „Krankheit“ auf die Nerven und ich wollte es wäre endlich vorbei. Ich hätte mir hier ein wenig mehr Sam-Grace-Kribbeln gewünscht.
Insgesamt ist das Buch eine lesenswerte, aber leider auch eine bisschen schwächere Fortsetzung der Reihe rund um Grace und Sam. Daher vergebe ich 3 von 5 möglichen Eulen.


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